Es ist genug Blut geflossen!
1987 ging in einer Stadt nahe Belfast in einer Gruppe Protestanten eine Bombe hoch: 11 Tote und 63 Verwundete war die traurige Bilanz. Das Außergewöhnliche an diesem Ereignis war jedoch, dass einer der Verwundeten, der gläubige Christ Gordon Wilson, dabei seine 20-jährige Tocher verlor. Vom Krankenzimmer aus erklärte er: "Ich habe meine Tochter verloren, aber ich hege keinen Groll. Bittere Worte können meine Tochter nicht ins Leben zurückholen. Ich werde heute Abend und jeden Abend beten, dass Gott ihnen vergeben möge." Nach seiner Genesung setzte er sich für Versöhnung zwischen den beiden verfeindeten Parteien ein, er schrieb ein Buch und wiederholte in allen Vorträgen ständig seine Devise: "Liebe ist die Grundlage." Er hatte eine Zusammenkunft mit der IRA und forderte sie auf, die Waffen niederzulegen: "Es ist genug Blut geflossen!" Er wurde in den Senat gewählt. Als er 1995 starb, starb er als ein in Großbritannien, Irland, Nordirland geachteter Bürger und Christ.
(Philip Yancey, Gnade ist nicht nur ein Wort, Brockhaus + Franz, 1999)
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