Es hat niemand etwas gemerkt, Herr Pfarrer

Günter, ein wackerer Mitarbeiter in seiner Gemeinde, muss zur Bundeswehr. Nach einigen Monaten besucht er im Urlaub seinen Gemeindepfarrer. Sie sprechen über dieses und jenes. Dann fragt der Pfarrer: "Und wie ist es dir als Christ ergangen bei den Kameraden? Gibt es Schwierigkeiten?" Darauf Günter stolz und tiefsinnig lächelnd: "Es hat niemand etwas gemerkt, Herr Pfarrer. Es hat niemand etwas gemerkt."
Günter war offensichtlich der Meinung: "Mein Christsein geht keinen etwas an. Am besten, niemand merkt etwas davon, dann gibt es keine Probleme." Wenn die Jünger Jesu damals auch so gedacht hätten, wäre das Evangelium durch die Jahrhunderte nie zu uns gedrungen. Es wäre - menschlich gesprochen - in der ersten Generation der Christen im Sande der Weltgeschichte versickert.
(Klaus Eickhoff)

Quelle: In Bildern reden, Heinz Schäfer, Beispiel 1404
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