Es gibt keinen Zweifel mehr!
Im späten Mittelalter ging es um die Möglichkeit eines Seewegs nach Indien. Man zerbrach sich in politischen und wirtschaftlichen Kreisen der europäischen Hauptstädte darüber die Köpfe. Gab es vielleicht einen Weg um die Südspitze Afrikas zu diesem reichen Land der Gewürze? Niemand war dessen sicher, obgleich viele diese Möglichkeit vermuteten. Alle Versuche, das Kap zu umsegeln, waren gescheitert. Schließlich wurde das heimtückische Vorgebirge als "Kap der Stürme" bekannt, und viele Schiffe endeten dort als Wrack. Ein unerschrockener Seemann fasste jedoch den Entschluss, es noch einmal zu versuchen. Es gelang ihm endlich, das Kap zu umsegeln und den Osten zu erreichen. Das Denkmal dieses berühmten Seemanns, Vasco da Gama, steht heute noch in China. Seit dem Tage, da er im Triumph nach Lissabon zurückgekehrt war, ist es unmöglich, daran zu zweifeln, dass es tatsächlich einen Weg in den Orient um Afrikas Südspitze gibt. Auch der Name dieses schrecklichen Kaps wurde geändert. Es heißt bis heute das "Kap der Guten Hoffnung".
Mit dem Rätsel über ein Leben nach dem Tode ist es ebenso. Bis zu der Zeit, da Jesus starb und wieder auferstand, war der Tod wie jenes "Kap der Stürme". Man musste an ihm Schiffbruch erleiden. Bis zu seiner erfolgreichen Umsegelung des Kaps und seiner Rückkehr gab es nur Rätselraten über ein Leben nach dem Tode. Seine Auferstehung hat es in das "Kap der Guten Hoffnung" verwandelt. Er hat seinen Nachfolgern den Weg zu einem neuen und reichen Land geöffnet, dessen Existenz er ihnen gezeigt hat. Und weil er dieses gefährliche Kap unversehrt umsegelt hat, kann er ein Führer für andere sein. Christlicher Optimismus in bezug auf das Leben nach dem Tode ist daher nicht (wie Bertrand Russell in seinem Artikel in der Sunday Times beklagte) "darauf begründet, dass Märchen angenehm zu hören sind", sondern auf dem festen Grund der Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Er hat denen, die ihm nachfolgen, versprochen, ihnen einen Platz zu bereiten, so dass dort, wo er ist, auch sie seien.
© Alle Rechte vorbehalten