Es fehlte keine Schaufel

Die schottischen Kriegsgefangenen der Japaner arbeiteten an einer Eisenbahnlinie inmitten eines Urwaldes. Ihr Verhalten war mittlerweile barbarisch geworden, als sich folgende Begebenheit zutrug: Eine Schaufel fehlte. Der diensthabende Offizier wurde zornig. Er verlangte, dass die fehlende Schaufel umgehend überreicht werden sollte. Nachdem sich keiner der Gefangenen rührte, holte der Offizier sein Gewehr und drohte, jeden sofort zu erschießen. Seine Ernsthaftigkeit war unverkennbar. Endlich trat ein Mann hervor. Der Offizier legte sein Gewehr zur Seite, ergriff eine Schaufel und schlug den Mann tot. Nachdem alles zu Ende war, nahmen die Überlebenden den verbluteten Leichnam und brachten ihn in das Werkzeuglager. Beim wiederholten Durchzählen der Schaufeln stellten sie fest, dass keine fehlte. Tatsächlich hatten sie sich beim ersten Mal verzählt. Im Lager verbreitete sich die Nachricht wie ein Feuer. Ein Unschuldiger war bereit gewesen, für seine Kameraden zu sterben. Die Begebenheit zog tiefgründige Veränderungen nach sich. Die Männer begannen, einander wie Brüder zu behandeln.

 

Quelle: Unbekannt
© Alle Rechte vorbehalten