Ernst Vatter und die Barmherzigen Punks
Als Ernst Vatter einmal in Mikronesien war, erhielt er die Nachricht von zu Hause, dass sein Sohn Norman sich bekehrt hatte. Er freute sich darüber. Doch als er nach Hause kam, verging ihm alle Freude, als er seinen Sohn mit denselben langen Haaren sah wie zuvor. Doch seine Frau widersprach ihm und erinnerte ihn an sein eigenes Erlebnis: Noch im gleichen Sommer blieb Vatter mit seinem Käfer in einem Straßengraben im Schwarzwald stecken. Er wich einem Eichhörnchen aus und saß nun im Graben fest. Er betete. Doch kein Auto wollte anhalten. Dann hörte er erneut ein Auto, und es blieb auch tatsächlich stehen. Heraus sprangen vier junge Leute in hautenger Kleidung mit grellen Gelb- und Grüntönen in den Haaren, die igelgleich zu Berge standen. "Schwierigkeiten, Opa?" Vatter rang um Fassung: "Ja, ich sitze fest." - "Kein Problem, Alterchen!" Und im Nu stand der Wagen auf der Straße. "Was bin ich Ihnen schuldig?" Der Fahrer musterte ihn von oben bis unten und sagte: "Nichts. Du brauchst deine Knete selber. Tschüss, Opa." Alle schön friesierten und sauber angezogenen sind an ihm vorbeigefahren. Diese aber nicht. Das gab ihm zu denken. Er hatte seine Lektion gelernt!
Ron Susek, Ernst Vatter, Hänssler + VLM, 2004
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