Er sucht, bis er findet

General Garibaldi traf einst in den italienischen Bergen mit einem Schäfer zusammen, der ein Lamm aus seiner Herde verloren hatte und nun sehr traurig darüber war, dass er es nicht finden konnte. Da machte Garibaldi seinen Leuten den Vorschlag, die Berge abzusuchen und dem Hirten das verlorene Lamm finden zu helfen. Sofort machen sie sich alle auf den Weg; Laternen wurden gebracht und nun gaben diese alten Soldaten sich die größte Mühe, den Flüchtling aufzufinden. Die Suche erwies sich als vergeblich und nach und nach kehrten alle Soldaten wieder in ihr Quartier zurück. Aber am nächsten Morgen fand Garibaldis Umgebung den General im Bett. Es war bereits lange nach seiner gewöhnlichen Aufstehzeit, als er noch tief im Schlafe war. Endlich weckte man ihn; der General rieb seine Augen, holte dann unter seiner Bettdecke das verlorene Lamm hervor und gebot seinem Diener, es zum Hirten zu tragen. Garibaldi hatte die Nacht hindurch vom Suchen nicht eher abgelassen, als bis er das Lamm gefunden hatte.

Quelle: Der ewig reiche Gott, Dietrich Witt, Beispiel 896
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