Er schämte sich seines Vaters

Von einem schlechten Sohn weiß ich, der so tief gesunken war, sich seines eigenen Vaters zu schämen und ihn vor anderen zu verleugnen. Der Vater war ein Bauersmann und hatte alles dran gesetzt, seinen Sohn studieren zu lassen. Samstag um Samstag brachte ihm dann der Vater Butter und Eier, Wurst und Schinken, damit es ihm an nichts fehle. Da sitzt der Herr Student einmal mit seinem hochgeborenen Freund zusammen in der Stube, als der Vater mit seinem schweren Korb hereinkommt. "Gut, Johann", ruft der Sohn, der sich seines Vaters schämt, "stell's nur dort in die Ecke; du kannst wieder gehen." Was ist aber aus dem sauberen Burschen geworden? Er ist nach Jahren als ein armer Schankwirt in Armut und Elend zu Grunde gegangen.

Quelle: Neues und Altes
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