Er hat Gott vertraut

A. H. Francke kam beim Bau seines großen Waisenhauses in Halle a. S., den er mit einem Baukapital von 4 Talern und 16 Groschen begonnen hatte, oft in große Not und musste von Woche zu Woche aus der Hand Gottes empfangen, was er brauchte. Auf einem Spaziergang erfuhr er eine mächtige Glaubensstärkung, als er wieder einmal nicht wusste, womit er den Bauleuten den Wochenlohn auszahlen sollte, so dass er sagen konnte: "Wie herrlich ist es doch, wenn man nichts hat und sich auf nichts verlassen kann, kennt aber den lebendigen Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, und setzt auf ihn allein sein Vertrauen; wie kann man da auch im Mangel so ruhig sein!" 
Als er nach Hause kam, antworte er dem Aufseher der Arbeiter auf die Frage, ob Geld angekommen sei: "Nein, aber ich habe Glauben an Gott." 
Kaum hatte er dies gesprochen, da ließ sich ein Student melden und überbrachte 30 Taler von jemandem, den er nicht nennen wollte. Dies war genau die Summe, die nötig war. Mit vollem Recht steht auf seinem Denkmal in Halle: "Er hat Gott vertraut."

 

Quelle: Er ist unser Leben: Beispiel- und Stoffsammlung für die Verkündigung, Martin Haug, 1941, Beispiel 1271
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