Entstehung der ersten Bibelgesellschaft

In dem Städtchen Bala in Wales (Südengland) traf ein eifriger Prediger ein armes Mädchen auf der Straße und fragte es nach dem Text der letzten Predigt. Das Kind stockte, fing an zu weinen und gestand endlich: Wegen des schlechten Wetters habe es am Sonntag den Text nicht nachlesen können. Diesen Zusammenhang verstand nun der Prediger nicht, und so erzählte ihm dann das Kind auf sein weiteres Befragen, dass es, da niemand in seiner Nähe eine Bibel besitze, womöglich jeden Sonntag zwei Stunden weit über die Berge zu Verwandten pilgere, die eine Bibel in walisischer Sprache haben und in dieser den Predigttext nachzulesen und womöglich auswendig zu lernen pflege. Diese rührende Geschichte erzählte der Prediger bei einer Versammlung der Londoner Traktatgesellschaft (1802), und daraufhin beschloss man, eine Bibelgesellschaft für Wales zu gründen. Da rief der Pfarrer Hughes: "Wenn für Wales, warum nicht auch für ganz England und für die ganze Welt?" So war das Samenkorn gelegt zu dem heute so großmächtigen Baum der "Britischen und Ausländischen Bibelgesellschaft".