Endzeitliche Berechnungen
Idea 100/92/5, Die Welt, LKZ - Für den 28. Okt. 1992 haben verschiedene südkoreanische Sekten den Beginn des Weltuntergangs vorausgesagt. In diesem Land gibt es ca. 250 Endzeitsekten mit 20.000 Anhängern. Tausende von ihnen haben daraufhin ihren Besitz verkauft und ihre Familien verlassen. Viele gaben ihren Beruf auf und meldeten sich von der Schule ab. Schwangere ließen abtreiben. Das koreanische Fernsehn zeigte Sektenanhänger, die in die Berge zogen, ihre Kleider verbrannten und ihre Zelte niederrissen, um sich von irdischem "Ballast" zu befreien. In der Tamisam-Kirche warteten 1.300 Mitglieder auf das Ereignis. "Nach Mitternacht werden sie nur noch unsere Kleider wiederfinden", sagte ein Gläubiger beim Betreten der Kirche. Aber nach Mitternacht verließen sie die Kirche, müde und erschöpft. Ein Sektenmitglied: "Ich bin desillusioniert und glaube den ganzen Mist nicht mehr." Einige der Sektenführer entschuldigten sich hinterher, unter ihren Gläubigen Verwirrung angestiftet zu haben.
Ein südkoreanischer Pastor und Weltuntergangsprophet ist in Seoul wegen Betruges zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht befand ihn schuldig, seine Anhänger um rund sieben Millionen Mark betrogen zu haben. Der Pastor hatte die Wiederkunft Jesu auf den 28. Okt. 1992 festgesetzt und von den Gläubigen, die ihm blind vertrauten, hohe Geldbeträge erhalten.
William Miller (USA) errechnete die Wiederkunft Jesu zwischen dem 21.3.1883 und dem 23.3.1884. Seine Anhänger bereinigten ihre inneren und äußeren Verhältnisse, viele verschenkten ihr Hab und Gut. Nach der Enttäuschung entdeckte er einen Rechenfehler und nannte den neuen Termin 22.10.1884. Neue Hoffnungen keimten auf, man ließ die Ernte verkommen, Läden wurden geschlossen und Arbeitsverhältnisse gekündigt.
Stgt.Z. 8.11.1993 - Jurij Krivonogov und Maria Zwygun, genannt "Mutter der Erde und Jungfrau Christus", haben den Weltuntergang für den 24. Nov. 1993 angekündigt und zu kollektiven Selbstmorden aufgerufen, um die Sünden der Welt zu sühnen. Die oben genannten Anführer der 1990 gegründeten Sekte "Große Weiße Bruderschaft" (Kiew, Ukraine) hatten mit ca. 50 Anhängern in Kiew eine Kathedrale besetzt und bei Auseinandersetzungen mit der Polizei schwere Schäden im ältesten orthodoxen Gotteshaus verursacht. Das in wilder Ehe lebende "Ehepaar" wurde dabei verhaftet (Stgt.Z. 11.11.1993). M. Zwygun, eine ehemalige Komsomolfunktionärin, hatte ihren 13-jährigen Sohn und ihre ganze habe Habe verlassen, und J. Krivogonov werden mediale Fähigkeiten nachgesagt. Der Stichtag verlief wie jeder andere Tag auch.
Der Leiter der „Deus e Amor" (Gott ist Liebe), einem großen Zweig der brasilianischen Pfingstbewegung, Davi Miranda Leal, kündigte für Ende Dez. 1999 die Wiederkunft Jesu an. Nach dem Verstreichen dieses Datum war er aber plötzlich verschwunden. Aus England meldete er sich brieflich. Doch die offiziellen Medien wussten genau Bescheid: Der 'Prophet' hat mit über drei Mill. DM das Weite gesucht!
(A. Seibel, Brasilienbericht Nov./Dez. 2000)
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