Eltern, sprecht mit Euren Kindern über ihr Seelenheil!

Eines Sonnabendabends schärfte ich es christlichen Eltern ernstlich ein, dass sie es doch nicht versäumen möchten, mit ihren Kindern über ihre Seelen zu sprechen. Ich sagte unter anderem: "Tut es heute Abend noch, wenn ihr es noch nicht getan haben solltet. Ihr Mütter werdet mir sagen, dass eure Kinder, wenn ihr nach Hause kommt, bereits im Bett liegen und schon schlafen. Gleichviel, geht hin zu ihnen, weckt sie auf und sprecht mit ihnen über das Heil ihrer Seelen." Eine Mutter nun - von diesem Fall weiß ich bestimmt, dass er wahr ist - ging nach Hause, und ihr kleines Mädchen lag im Bett und war bereits eingeschlafen. Sie weckte das Kind auf und sagte: "Hannchen, mein liebes Kind, ich habe mit dir bisher noch nicht über deine Seele gesprochen. Der Prediger hat uns heute Abend ermahnt und gesagt, dass ich dich wecken müsste, wenn du schon schlafen solltest." Als sich Hannchen ermuntert hatte, sagte sie: "Mutter, ich habe öfter darüber nachgedacht, warum du gar nicht von Christo zu mir sprächest; aber ich kenne ihn schon seit zwei Jahren." Die Mutter stand betroffen da. Sie brachte am Montag ihre Tochter zu mir und sagte: "Taufen sie doch das liebe Kind und nehmen sie es in die Gemeinde auf." Nachdem mir die Sache erzählt worden war, fragte ich das Mädchen: "Warum hast du denn deiner Mutter das nicht schon längst erzählt?" "Nun," sagte sie, "Mutter schien nie auf diesen Gegenstand zu sprechen zu kommen; sie gab mir nie Gelegenheit, es ihr zu sagen." Dann sagte die Mutter: "Ich schäme mich, bekennen zu müssen, dass ich meinen Kindern nie gewesen bin, was ich ihnen hätte sein sollen, aber wenn Gott mir hilft, soll kein andres meiner Kinder in Zukunft von seiner Mutter unbeachtet bleiben, so dass es Christum findet, ohne dass sie es wüsste." 

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 1885
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