Einigkeit macht stark

Einem Vater bereitete es täglichen Kummer, dass seine drei Söhne nicht in Eintracht zusammenlebten. Alles Zureden wollte nichts helfen. Da ließ er sie, als es mit ihm zum Sterben kam, an sein Bett kommen und überreichte ihnen drei in ein Bündel zusammengebundene starke Pfeile. Er versuchte einen nach dem andern, das Bündel zu zerbrechen. Jeder versuchte es, aber keiner vermochte es. "Das geht über unsere Kraft", mussten sie alle gestehen. Jetzt löste der Vater das Bündel auf und gab ihnen die einzelnen Pfeile. Die brachen sie leicht entzwei. "So wird's euch gehen", sagte darauf der Vater. "Wenn ihr zusammenhaltet, kann man euch nicht überwinden, aber getrennt voneinander seid ihr verloren. Merket, was schon der weise Salomo sagt: Einer mag überwältigt werden, aber zwei mögen widerstehen, und eine dreisaitige Schnur reißt nicht leicht entzwei'" (Pred. 4,12). Das machte Eindruck auf die Söhne, und indem sie den Rat des Vaters befolgten, erfuhren sie die Wahrheit des Sprichworts: "Einigkeit macht stark."

Quelle: Er ist unser Leben: Beispiel- und Stoffsammlung für die Verkündigung, Martin Haug, 1941, Beispiel 665
© Alle Rechte vorbehalten