Eingebildete Vollkommenheit
C. H. Spurgeon:
Als John Newton ein Buch über "die Gnade im Gras, über die Gnade in den Ähren und über die Gnade in dem vollen Weizen in dem Ähren" geschrieben hatte, sagte bald darauf ein sehr geschwätziger Mann zu ihm: "Herr Newton, ich habe Ihr sehr wertvolles Werk gelesen und ich muss sagen, es ist ein prächtiges Werk. Als ich beim Lesen desselben zu dem Teil kam, wo Sie "den vollen Weizen in den Ähren" beschreiben, musste ich mich darüber wundern, dass es Ihnen so wundervoll gelungen war, eine genaue Beschreibung von mir zu geben, obgleich Sie mich doch gar nicht so genau kennen."
"Aber jedenfalls," erwiderte Newton, "haben Sie mein Buch nicht ganz richtig gelesen, denn es ist da besonders als ein Kennzeichen des vollen Weizens in den Ähren hervorgehoben, dass gerade diese Ähren ihre Köpfe sehr tief hängen lassen."
Ja, so ist es. Wenn ein Mensch in einer achtlosen, prahlerischen Weise von seinem Werk sagt, dass es vollendet sei, bin ich stets sehr geneigt, ihn zu fragen: "Bruder, ist es überhaupt jemals begonnen worden? Wenn Sie Ihr Werk für vollendet halten, fürchte ich, dass Sie es sich noch gar nicht klar gemacht haben, was es eigentlich sein sollte."
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