Einen glatten Stein kann man schwer bewegen

Wenn man einen großen, schweren Stein vor sich liegen hat, den man gerne bewegen möchte, und wenn dieser Stein rund ist, ohne Kerben und Angriffsflächen, dann ist es schwer, ein Seil herumzuschlingen. Da hilft nur eine Sprengladung. Den kann man nur zerschmettern. Aber wenn der Stein verwittert ist und abgebröckelt, schartig und kantig, dann kann man ihn packen und heben, behauen und verwenden. So ist es mit uns Menschen vor Gott: Stehen wir vor ihm aalglatt, ohne Makel, Runzeln und Flecken, im stolzen Bewusstsein unsrer Unversehrtheit, dann kann Gott nichts tun an uns und mit uns. Nur zerschmettern kann er uns. Aber wenn wir ihm alle Brüche, Kanten und wunden Punkte in unserem eigenen Leben vorweisen, dann kann uns Gott in den Griff bekommen, dann kann uns seine Berufung treffen, erheben und zu seinen Werkzeugen machen.

Quelle: In Bildern reden, Heinz Schäfer, Beispiel 1188
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