Ein seltsamer Trost

Pfarrer Wilhelm Busch berichtet:

Ich saß im Gefängnis in Essen. Und es schien wenig Aussicht zu bestehen, dass ich bald wieder freigelassen würde. Das war eine große Not für meine Frau. Und für die Kinder auch, die von ihren Schulfreunden merkwürdig angesehen wurden, weil ihr Vater im Gefängnis war. Und dann kam eines Tages Paul Humburg, um die Pfarrfrau zu besuchen. Es erschien unglaublich, dass der vielgeplagte Mann sich so um einzelne Menschen kümmerte. Er freute sich, dass die Frau von ganzem Herzen hinter ihrem Mann stand, die Not tapfer trug und nicht klagte. Beim Abschied sagte Humburg ihr ein Bibelwort. Ein Wort, auf das kein anderer gekommen wäre. Es war nur das eine Sätzlein aus dem 23. Psalm: "Du schenkst mir voll ein."

Meine Frau berichtete mir später, wie in diesem Augenblick ihr der ganze Reichtum, den wir in Jesus Christus haben, geschenkt worden sei. Und davor seien die Nöte ganz klein geworden.

Quelle: Mach ein Fenster dran, Heinz Schäfer, Beispiel 881
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