Ein seltsamer Baum

Eine Missionarsfrau berichtet: Ich war entsetzt: Mein Mann hieb mit der Axt in den Stamm des Avocado-Pear-Baumes- immer wieder, dass rings am Stamm die Rinde absplitterte. Warum das? Er erklärte es mir: "Diese Bäume muss man, während sie blühen, recht ,plagen', damit sie Frucht ansetzen. Man schlägt Nägel in den Stamm, hackt in die Rinde und schlägt Wurzeln ab  - so wird er  besser und reicher  Frucht tragen. Ein Gärtner erzählte mir, ein Feuer auf seinem Grundstück habe den Avocado-Pear-Baum halb versengt. In jenem Jahr habe der Baum, der bisher nie getragen hatte, voller Früchte gehangen. Ein seltsamer Baum, der umso reicher Frucht trägt, je gröber man mit ihm umgeht!"
Ich wurde nachdenklich: Ist es nicht im Leben auch so? Gott schlägt uns. Er schickt uns Not und Krankheit, und wir meinen: "Warum das? Ich könnte mich viel besser entwickeln, wenn ich nicht durch diese schwierigen Verhältnisse überall gehemmt würde!" Du stehst in der Blüte, und doch wird die Wurzel verletzt, vielleicht wird dein Mann dir genommen, und du meinst, nun nicht weiterleben zu können. Aber der Gärtner deines Lebens will Frucht sehen, bisher hatte er nie Frucht gefunden. Der Avocado-Pear-Baum nimmt die schweren Schläge nicht übel. Im Gegenteil. Nun bringt er erst recht viele Früchte hervor.
Denke daran, wenn Gott dich schlägt oder Menschen dich plagen, nun erst recht Früchte hervorzubringen, die die Bibel die Früchte des Geistes nennt:
Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit.

Quelle: Hört ein Gleichnis, Heinz Schäfer, Beispiel 358
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