Ein Kurzschluss in der Leitung

Ein Mann erzählte einmal eine Begebenheit, die ausgezeichnet veranschaulicht, was unter "geistlich tot" zu verstehen ist.
Sein Sohn hatte zum Weihnachtsfest eine elektrische Eisenbahn bekommen. Zusammen hatten sie die Geleise aufgebaut und stundenlang mit dem Zug gespielt. Der Zug fuhr auf den Gleisen seine Runden, wobei er Tunnels durchquerte und in den Bahnhof ein- und wieder herausfuhr.
Eines Tages, als mein Freund von der Arbeit nach Hause kam, empfing ihn sein Sohn ganz verzweifelt an der Tür. "Papa, der Zug läuft nicht mehr!"
Zusammen untersuchten sie alle elektrischen Leitungen, fanden jedoch keine schadhafte Stelle. Sie prüften auch die Anhängevorrichtungen zwischen den einzelnen Waggons. Alles war in bester Ordnung!
Nachdem sie stundenlang versucht hatten, den Zug wieder zum Fahren zu bringen, gaben sie es schließlich auf. Es ging einfach kein Strom durch den Zug. Deshalb konnte man ihn nicht mehr fahren lassen; er war sozusagen "tot", untauglich für die Praxis.
Wie zufällig entdeckte dann mein Freund ein kleines metallenes Verkehrsschild. Es lag quer über den Gleisen, war aber durch einige Gebäude entlang der Gleise verdeckt gewesen. Als er das Schild von den Gleisen nahm, fuhr der Zug an.
Das Metallstück hatte auf den Schienen gelegen und einen Kurzschluss verursacht. Die ganze Stromversorgung der Stadt hatte zwar zur Verfügung gestanden, aber der Strom hatte keinen Zugang zur Lok gehabt, weil ein winziges, scheinbar unbedeutendes Metallstückchen quer über den Gleisen gelegen hatte.
Es gab einmal eine Zeit, da zwischen Gott und dem Menschen ungetrübte Gemeinschaft herrschte. Dann geschah etwas, und die Verbindung wurde durch einen Kurzschluss gestört. "Etwas" fiel über die "Schienen" der Menschheit und unterbrach den Zustrom der Kraft Gottes. Damit erlosch der Geist, den der allmächtige Schöpfer seinem geliebten Geschöpf eingehaucht hatte. Der geistliche Tod trat ein.
Dieses "Etwas" war die Sünde!

Quelle: Mach ein Fenster dran, Heinz Schäfer, Beispiel 632
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