Ein krankes Schaf

Kurz nach seiner Bekehrung erkrankte Keller schwer. Seine Frau brachte ihm gegenüber den Spruch an: Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. "...und unaufhörlich musste ich ihn lesen, während ich dalag. Es ist nicht wahr, mir mangelt alles!" Der Arzt brachte es seiner Frau schonend bei, dass es mit dem Kranken zu Ende gehe. "Da blitzte mir ein Gedanke durch den Kopf. Wie? Gibt es nicht auch kranke Schäflein des guten Hirten? Du bist doch mein Hirte! Er bleibt doch mein, auch wenn der äußere Mensch verwest!"
S. Keller, "Unsichtbare Fäden", S. 24

Quelle: Unbekannt
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