Ein erzogenes Schwein bleibt ein Schwein

Ein Mann kam auf den Gedanken, er könnte den Beweis bringen, dass der Christ dazu bestimmt sei, an schönen reinen Plätzen zu leben. Sie haben immer mit netten Leuten zu tun und besuchen schöne Kirchen. Mit andern Worten gesagt: Es ist nötig, dass eine gute Erziehung, eine gute Sittenlehre und ein gewisser Wohlstand sein müssen, einen unreinen Sünder heilig zu machen. Dieser Mann nahm eines Tages ein neugeborenes Ferkel aus dem Stall und pflegte es in seiner Küche. Er reinigte und putzte seine Klauen, hielt die Ohren rein und band dem Tier eine schöne Schleife um den Hals. Niemals hat er das Ferkel Schmutz sehen lassen. Als das Tier so groß war, dass er es nicht mehr im Haus halten konnte, lud er alle seine Freunde ein, um ihnen den Beweis vorzuführen, dass aufgrund der Liebe, Erziehung, Versorgung und Verhütung der Gemeinschaft mit anderen Schweinen, sein Schwein sich edel und würdevoll benehmen würde. Als er das Tier aus dem Haus nahm, führte er es auf den Rasen vor seinem Haus. Das Schwein hatte nie zuvor Gras gesehen und man konnte feststellen, wie es sich darüber freute. Es sprang freudig und genoß die Freiheit. Auf einmal fand es auf dem Rasen eine kleine Vertiefung, in der sich das Wasser aus dem Wasserschlauch angesammelt hatte. Diese Stelle war schön weich und für das Schwein sehr einladend. Mit Rüssel und Kopf wühlte es den Rasen tüchtig um. Es dauerte nicht lange, da lag es ganz auf der Erde und grunzte und quiekte mit Vergnügen, so wie alle anderen Schweine.
So ist es auch mit einem Menschen, der in der Sünde lebt. Keine Erziehung, keine Kultur wird die Unreinheit von einem Menschen nehmen und ihn in einen erlösten Menschen umwandeln. Eine neue Natur muss in ihn gepflanzt werden, und das geschieht nur durch die Wiedergeburt. Du musst es dem guten Hirten erlauben, dass er aus dir ein Schaf seiner Herde macht.

Quelle: Unser täglich Brot - Biblische Botschaft des Alten und Neuen Testaments für jeden Tag, Brücke zur Heimat, 1970
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