Ein Engel zeigt den Weg

Dr. Gerd Schimansky berichtet:

Wir befanden uns mit einer Kampfgruppe auf dem Rückzug. Dabei waren wir in ein Sumpfgelände geraten und auf eine Art Insel gelangt, von der aus wir nicht weiterkommen konnten. Man hatte uns inzwischen entdeckt, und Flieger bewarfen uns unaufhörlich mit Bomben. Die Lage war völlig aussichtslos. Nun befand sich bei uns einer, der den Spitznamen "der Fromme" trug. Der Führer unserer Kampfgruppe sagte zu ihm in spöttischem Ton: "Jetzt ist doch nichts mehr zu machen! Jetzt können Sie ruhig beten!" Der "Fromme" ging tatsächlich einige Schritte abseits, kniete an einem Gebüsch nieder und begann zu beten. Da trat plötzlich ein Feldgrauer zu ihm, den er nicht kannte, und sagte: "Ich werde euch herausführen. Ich kenne die Wege hier." Die anderen Soldaten waren inzwischen verstummt, und alle folgten dem Unbekannten. Er brachte uns auf sicheren Wegen bis dahin, wo wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Dort angekommen, war er spurlos verschwunden.

Geheimnisse - von keiner Vernunft aufzulösen. Gewiss, die Engel kommen in unserem Glaubensbekenntnis nicht vor. Aber warum sollte es dem lebendigen Gott nicht gefallen, uns Boten und Hüter zur Seite zu stellen?

 

Quelle: Hört ein Gleichnis, Heinz Schäfer, Beispiel 29
© Alle Rechte vorbehalten