Ein Brief an die Philipper, der nie geschrieben wurde
Ein Brief, der nie geschrieben wurde: »Liebe Gemeinde in Philippi! Jetzt hat es mich wohl endgültig erwischt. Ich sitze hier schon seit Monaten im Gefängnis. Ich warte auf meinen Prozess, und die Chancen sind groß, dass ich zum Tode verurteilt werde. Da sitze ich und warte - und könnte doch so viel für Gott tun. Ich kann Gott einfach nicht verstehen! Erst gibt er mir die Aufgabe zu predigen - und dann lässt er mich in diesem Loch verrecken. Ich fühle mich von Gott kaltgestellt, abgeschoben. Ich mag nicht mehr. Ich würde am liebsten aufgeben. Manchmal denke ich: Vielleicht wäre mein Tod das Beste für mich, dann hätte endlich alles ein Ende. Nun macht es gut. Herzliche Grüße, Euer Apostel Paulus.« - Er hätte allen Grund gehabt, so einen Brief zu schreiben. Jedoch, der Brief, den Paulus wirklich schrieb, lautet völlig anders. Es ist ein unglaublich fröhlicher Brief. Statt über sein eigenes Schicksal zu klagen, macht Paulus der Gemeinde in Philippi Mut. Wirklich, der Glaube des Paulus ist nicht nur oberflächlich, er sitzt ganz tief in ihm. Das ist ein weiter Weg für uns? Auf jeden Fall ein Weg, der sich lohnt.
(Rainer Haak)
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