Ein besonderer Taufstein

Auf einer der Fidschi-Inseln steht in einer Christuskirche ein Tauf­stein, der zugleich der hässlichste und der schönste aller Taufsteine auf Erden ist. Es ist nämlich nur ein unförmiger Steinblock; aber dieser riesige Steinblock ist ein überwältigendes Zeugnis vom Siege des Christenglaubens, vom Siege des Lichts über heidnische Finsternis und Gräuel. Jahrhunderte lang war dieser Block ein Opferstein. An diesem Stein wurde den Kriegsgefangenen der Kopf zerschmettert, dann wurden sie auf demselben geschlachtet, geopfert und in wilder Lust verspeist.

Jetzt sind diese Inseln durch die Liebe, durch das Friedenswort, durch das Blut der Märtyrer in Friedensstätten ver­wandelt worden, die Kannibalen sind Christenmenschen geworden. Die Missionare haben mit Erlaubnis der Häuptlinge den Heidenstein von seiner stolzen Höhe heruntergebracht und eine Höhlung hinein­meißeln lassen, so dass er nun als Taufstein dient, um den des Sonn­tags eine große Gott preisende Gemeinde früherer Kannibalen sich sammelt. Der schauerliche Opferstein in einen Taufstein, darüber der Friede des Himmels liegt, verwandelt - das ist ein Zeichen, ein Sym­bol von dem, was das Evangelium vermag!

Quelle: Neues und Altes
© Alle Rechte vorbehalten