Ehemaliger Säufer verbreitet 20.000 Predigtabschriften via Flaschenpost

In kommunistischen Zeitungen gibt es soviel verlogene Propaganda, dass es selbst die Redakteure anwidert, manches immer auf neue wiederholen zu müssen. Doch eines Tages las ich in der Zeitschrift "Rossija" folgende bemerkenswerte Notiz: Ein allgemein verhasster und verachteter Trunkenbold hatte den Weg zu Gott gefunden. Er wurde nun ein "Stundist", wie man in der Ukraine die gläubigen Christen nannte. (Der Name hing mit den "Stunden" zusammen, zu denen sich die Deutschen früher im Gebet versammelten.) Doch unser ehemaliger Säufer wollte auch etwas für Gott tun. Er kaufte viele leere Flaschen und verfasste eine kurze Predigt. Diese schrieb er auf ein Blatt Papier und steckte sie in die Flaschen hinein, korkte diese fest zu und warf sie ins Wasser - in Flüsse und Ströme und ins Meer. Insgesamt brachte er 20.000 solcher Predigten auf den Weg. Viele Menschen griffen die "Flaschenpost" auf und fanden dadurch das Wort Gottes und den Glauben an ihn. 
Wie wir einst dem Teufel dienten, so sollten wir - jeder einzelne Christ - heute dem lebendigen Gott dienen, nur noch mit viel mehr Eifer.

Quelle: Aus dem Buch "Der getaufte Geldbeutel. Russische und andere Geschichten" von Gerhard Hamm, Hänssler-Verlag, 1983
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