Durch Sanftmut und Humor den Feind überwunden

Pfarrer Busch sollte in einem Stadtteil in Barmen, in dem viele Christusfeinde wohnten, eine regelmäßige Bibelstunde anfangen. Als sie sein Vorhaben erfuhren, dachten sie: "Wir wollen diese Pietisten mit ihrem Pfarrer gründlich heimschicken." 
Als die Stunde zum ersten Male gehalten werden sollte, machte außen auf der Straße eine große Menschenmenge einen Spektakel mit Trompeten und allerlei Instrumenten. Gerade über dem Versammlungslokal wurde mit einem Hammer fortwährend auf den Boden geklopft. Da ging Busch nachher hinauf zu dem Klopfer. "Guten Abend", sagte er, "ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass wir jetzt fertig sind." 
Da machte der Mann noch größere Augen. "Hören sie", fragte Busch, "was kostet denn gegenwärtig eine Überstunde bei dem Arbeiter?" 
"Eine halbe Mark", war die verlegene Antwort. "Schön, dann will ich Ihnen das bezahlen, damit sie nicht umsonst gearbeitet haben." Mit diesen Worten zog Busch seine Geldbörse und legte ihm 50 Pfennig auf den Tisch. "Guten Abend", sagte er, drückte ihm die Hand und ging. 
Als die Bibelstunde zum zweitenmal gehalten wurde, war kein Klopfen mehr zu vernehmen.
Zu den wenigen Radaubrüdern, die sich auf der Straße zusammengefunden hatten, sagte Busch zum Anfang in aller Harmlosigkeit: "Kinder, geht heim und macht den Radau zu Hause, das ist viel netter." Da zogen sie auch wirklich allmählich ab, und von da an ließen sie sich nicht mehr blicken."

Quelle: Er ist unser Leben: Beispiel- und Stoffsammlung für die Verkündigung, Martin Haug, 1941, Beispiel 1977
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