Durch Mitleid und Liebe aus der Anfechtung geholfen

Gott hat dich lieb!

Eine von Mutter Evas Schwestern berichtet: Es war in der ersten Zeit. Da kam ich innerlich in Dunkelheit und Verzagtheit wie nie vorher und nie nachher. Nichts half mir, und schließlich hörte Mutter davon. Eines Abends kam sie und suchte mir zu helfen. Sie redete mir zu, sie hatte allerlei Trostworte aus Gottes Wort. Es machte auf mich keinen Eindruck. Schließlich sprach sie sehr ernst das Wort aus der Offenbarung, dass die Verzagten unter denen stehen, die einmal im Feuersee sein werden. 
Dann sagte sie nur noch: "Ich will für dich beten!" Das tat sie, aber scheinbar hat auch das Gebet nichts gewirkt.

Aber dann, wie wir uns von den Knien erhoben, da sah ich etwas - eine Träne -, und sie fiel auf mein Herz. Ich kann es gar nicht so sagen, -- es war, als wenn ein Lichtstrahl in mein Herz käme. Mir kam der Gedanke: Wenn ein Mensch um dich weint und er dich so lieb hat, dass er um deiner Not willen Tränen vergießt, wie erst muss Gott dich lieb haben. Das half mir aus der Verzagtheit.

Quelle: Er ist unser Leben: Beispiel- und Stoffsammlung für die Verkündigung, Martin Haug, 1941, Beispiel 123
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