Durch einen Traum zum Bibellesen geführt
Eine der reichsten, gebildetsten und politisch einflussreichsten Frauen Pakistans ist vor wenigen Jahren durch Jesus selbst in die Nachfolge gerufen worden. Am Anfang stand ein Traum, ein ganz eigenartiger Traum. Ich weiß, dass sicher jetzt manche Christen sagen: "Das kann nicht ganz sauber sein! Gott spricht nicht durch Träume, er spricht nicht durch Visionen. Er spricht allein durch sein Wort und durch sonst nichts!"
Diese Freunde bitte ich, noch einen Augenblick zuzuhören. Denn jene Ehefrau des früheren, pakistanischen Innenministers hatte sich aus purer Höflichkeit von einem amerikanischen Missionar eine Bibel ausgeliehen. Sie lag - unter Zeitungen und anderer Bettlektüre versteckt - auf ihrem Nachttisch. Ungelesen. Aber da hatte sie nun eines Nachts diesen Traum: Ein Parfümverkäufer stellte ihr seine Kollektion edler Gerüche vor. Zuletzt stellte er ihr ein goldenes Gefäß mit einer ganz wertvoll duftenden Narde auf den Nachttisch. Das ganze Zimmer duftete davon. Im Traum wollte Frau Sheik etwas davon nehmen. Aber der Verkäufer sagte: "Vorsicht! Das ist ganz wertvoll! Eines Tages wird sich der Duft dieses Parfüms über die ganze Welt hin ausbreiten!" Als Frau Sheik erwachte, sah sie, dass genau an der Stelle des Nachttisches, wo im Traum der Verkäufer sein goldenes Nardegefäss hingestellt hatte, jene Bibel lag. Mit einem Schlag war ihr dies Buch interessant. Sie schlug es auf und machte Seite um Seite die umwerfende Entdeckung, dass da nicht von einem erschreckend fernen Gott erzählt wurde, sondern dass sich da ein liebender, vergebender, herrlicher Gott offenbarte, zu dem man "Vater" sagen darf.
Gott kann uns durch Träume anstoßen. Dem Paulus hat Jesus durch eine Vision einen Wink gegeben, nach Mazedonien zu gehen und so Europa mit dem Evangelium zu erreichen. In Korinth hat Paulus durch ein "Gesicht" bei der Nacht den Trost Jesu erfahren: "Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht!... Denn ich habe ein großes Volk in dieser Stadt!" (Apg. 18, 9-10).
Gott kann vieles benützen, um uns anzustoßen: Menschen, Erfahrungen, Bewahrungen, sogar Träume. Aber die einzige Stelle, an der wir verlässlich erfahren können, wie wir ewig gerettet werden können, wer Gott ist, wie er zu uns steht, was er gerne hat und wovor ihn ekelt, welches Ziel er für jeden von uns hat und wie wir aus dem Unheil in das Heil Gottes kommen können - diese einzige Stelle ist das Wort Gottes in der Heiligen Schrift, der Bibel. (Rolf Scheffbuch)
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