Durch einen Irrtum gerettet
Im Jahre 1834, als die Cholera in Stockholm wütete, wurde auch ein Maler von dieser schrecklichen Krankheit befallen. Die Krisis ging vorüber, er kam wieder zur Besinnung und verspürte Appetit, aber weder sein Wärter noch sein Arzt erschienen; sie waren beide von der Cholera dahingerafft worden.
Am anderen Morgen hatte er noch mehr Hunger, und da er weder klopfen noch sich ergeben konnte, betete er inbrünstig zu dem, der die Raben ernährt, und - wie herrlich zeigte ihm der Herr, dass Er treu ist, und Seine Verheißungen erfüllt!
Eine alte Frau öffnete die Tür, näherte sich ihm, ohne ein Wort zu sagen, stellte vor sein Bett einen kleinen Tisch und auf denselben Nahrungsmittel, und ging dann so still weg, wie sie gekommen war. Der Maler, halb tot, fragte sich, ob dies eine Erscheinung oder eine Wirklichkeit sei, aber dennoch aß er und wurde etwas kräftiger.
Bald darauf kehrte die Frau zurück und entschuldigte sich, sie hätte das Essen ihrem Herrn, der eine Treppe höher wohnte, bringen sollen, hätte sich aber in der Tür geirrt.
"Sie haben sich nicht geirrt", antwortete der Maler, "und es ist wahrhaftig Gott gewesen, der Sie zu mir geschickt hat, denn ohne Sie wäre ich wahrscheinlich am Hunger gestorben." Von nun an wurde er in gute Verpflegung genommen, bis er völlig genas.
© Alle Rechte vorbehalten