Drei Seiten für den Rest der Weltgeschichte
In der großen und sehenswerten »Troja«-Ausstellung in Stuttgart war neben den interessanten und einmaligen Exponaten als Leihgabe der Bücherei des evangelischen Stifts in Tübingen ein Exemplar der »Schedelschen Weltchronik« von 1534 ausgestellt. Wie der Name schon sagt, ist es eine illustrierte Weltgeschichte. Beginnend mit dem ersten Tag des biblischen Schöpfungsberichts wird ohne Unterbrechung die Weltgeschichte bis zum Jahr 1534, dem Erscheinungsjahr des Buches, dargestellt und beschrieben. Zwischen dem abschließenden Chronikjahr und einem letzten Kapitel, in dem der biblische Bericht nach der Offenbarung als kommende endzeitliche Geschichte betrachtet wird, hat der Autor drei leere Blätter eingebunden. Eine an den Leser und Eigentümer des Buches gerichtete Notiz bittet, dass er doch den Rest der Weltgeschichte selbst nachtragen möge. Dazu hat er sechs Seiten für den handschriftlichen Nachtrag freigelassen!
Offensichtlich war der Autor überzeugt, dass der Platz reicht. Sicher rechnete er schon bald mit dem Ende der Weltgeschichte, wie es einst Petrus schon erwartet hatte.
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