Drei Arten von Gottesleugnern

Der Dichter Johannes Linke saß mit einigen jungen Leuten zusammen. Im Verlauf der Diskussion kam man auch auf Gott zu sprechen. Einige wollten die Existenz Gottes anerkennen, andere behaupteten, es gebe keinen Gott, und darum könne man auch nicht an die Bibel glauben.
Schließlich wurde der Schriftsteller um seine Meinung gefragt. Seine Antwort lautete: "Es gibt drei Arten von Gottesleugnern. Da ist zuerst der tiefe, ehrliche Denker, der die alten und neuen philosophischen Systeme studiert hat und dadurch in seinem Glauben an Gott Schiffbruch erlitten hat. Ich weiß nicht, ob Sie zu dieser Art gehören?"
Die jungen Leute gaben ehrlich zu, vorerst noch nicht zu diesen Gelehrten zu zählen.
"Dann gibt es eine zweite Art von Gottesleugnern", fuhr der Schriftsteller fort, "nämlich jene, die keine eigene Überzeugung haben, sondern einfach nachplappern, was andere sagen. Ich hoffe nicht, meine jungen Freunde, dass Sie zu dieser Art Gottesleugner gehören!"
Nein, nein, zu dieser Art gehörten sie wirklich nicht.
"Und dann kommt eine dritte Klasse", sagte der Schriftsteller. "Sie besteht aus Menschen, die kein gutes Gewissen haben. Sie wissen, dass sie nicht so leben, wie sie leben sollten. Sie wissen auch, dass es uns Menschen bestimmt ist, ,einmal zu sterben, danach aber das Gericht'! Da sie sich nicht ändern wollen, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als die Existenz Gottes, des Weltenrichters, zu leugnen."
Der Schriftsteller schloss: "Ich kenne nur diese drei Sorten von Gottesleugnern. Sie sagten, dass Sie nicht zu den beiden ersten gehören. Wollen Sie wirklich zu der dritten gehören?"

Der Sozialistenführer Bebel: "Es gibt natürlich keinen Gott; aber wenn es ihn gibt, dann sind wir die Lackierten..."

Quelle: Hört ein Gleichnis, Heinz Schäfer, Beispiel 21
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