Die wünschenswerte Einigkeit

C. H. Spurgeon:
Unser Heiland ist aufgefahren in die Höhe und hat Gaben für die Menschen empfangen, damit der Leib Christi erbaut werde. Manche der alten römischen Mauern sind mit so vortrefflichem Mörtel verbunden, dass es fast unmöglich ist, einen Stein von dem andern zu trennen; ja, die ganze Steinmasse ist so in Zement gebettet und zu einem Felsen verdichtet, dass man oft einen Stein nicht von dem andern unterscheiden kann. Wohl der Gemeinde, die so auferbaut ist, wo jedes Glied nicht nur für die eigne Wohlfahrt, sondern für das Wohlergehen aller sorgt, wo, wenn ein Glied sich freut, sich alle mitfreuen, wo, wenn ein Glied Schmerz empfindet, alle andern mittrauern, wo man der Gebundenen als der Mitgebundenen gedenkt und derer, die Trübsal leiden. Aber ach, was sind etliche Gemeinden noch viel anders als halbreligiöse Clubs und rein äußerliche Zusammenkünfte? Sie haben die heilige Seele nicht in sich, die das Wesen der Einigkeit ist; da ist kein Leben, das sie zusammenhält. Unser Leib würde bald auseinander fallen und eine faule Waffe werden, wenn die Seele nicht darinnen wäre und wenn Christi Geist von einer Gemeinde fern ist, dann muss der äußere Bau einer Gemeinde bald in Stücke zerfallen, denn wo kein Leben ist, da kann auch keine wahre Einigkeit sein.

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 1100
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