Die Waffe der Christen
In einem Land des Ostblocks warf der Bürgermeister einer kleinen Stadt neidische Blicke auf ein christliches Erholungszentrum. Er verbreitete Gerüchte, um den Ruf der Christen zu schädigen und staatliche Gewalt mobil zu machen. Sein Erfolg? Arbeit und Wirkungsbereich des Erholungszentrums wurden eingeschränkt. Er setzte Resolutionen in Umlauf, die sich gegen das Haus richteten. Er hoffte, dass das Zentrum eines Tages geschlossen werden müsste und er das gesamte Eigentum übernehmen könnte, um daraus ein staatlich gelenktes Altersheim zu machen. Hätte er sich damit vor den kommunistischen Behörden nicht eine große Feder an den Hut stecken können? Ein klarer Fall von Ungerechtigkeit!
Was soll in einem solchen Fall ein Christ tun? Soll er eine Demonstration organisieren? Soll er einen Brief an den Lokal-Redakteur der Tageszeitung schreiben, um das Unrecht anzuprangern? Soll er den bereits wirksam gewordenen Einschränkungen trotzen mit einem Sit-in? Soll er mit seinen Mitarbeitern das Bürgermeisteramt besetzen und solange nicht von der Stelle weichen, bis alles wieder ins rechte Lot gebracht worden ist? Es braucht nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, wohin einer dieser Vorgänge in einem kommunistischen Land geführt hätte.
Wie haben jene Christen die Situation gemeistert? Sie haben die Einschränkungen ohne Beanstandung hingenommen. Und sie begannen zu beten. Ihr Leiter verbrachte eine ganze Nacht im Gebet. Gegen Morgen empfing er eine Vision: Er sah das gesamte Anwesen von einer Gruppe von Engeln umstellt. Von der Echtheit dieser Vision war er so fest überzeugt, dass er davon seinen Mitarbeitern sagte. Er unternahm weiter nichts und vertraute auf den Schutz des Herrn.
Nun begab sich eine Reihe ungewöhnlicher Ereignisse. Ein kommunistischer Apotheker in der Stadt wurde auf den Bürgermeister ärgerlich und meldete an höhere Stellen weiter, dass dessen Hass gegen das Erholungszentrum grundlos sei. Arbeiter aus der Fabrik am Ort legten sich mit dem Bürgermeister an und erklärten ihre Unterschrift auf der Resolution für ungültig. Einige Tage danach erschien der Bürgermeister im Erholungszentrum und entschuldigte sich für die durch ihn entstandenen Unannehmlichkeiten, gleichzeitig hob er alle Beschränkungen auf.
Hier nahmen geistlicher Kampf, geistliche Strategie, geistliche Waffen und geistlicher Sieg konkrete, sichtbare Gestalt an.
(Larry Christenson)
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