Die vermisste Gesellschaft

C. H. Spurgeon:
Einst fragte ich einen Bruder, wie lange es her sei, dass er sich der Gemeinschaft mit Jesus nicht mehr erfreue. Seine Antwort war etwas merkwürdig: "Es tut mir weh, dass Sie diese Frage an mich richten und doch muss ich Ihnen dafür danken. Wenn Sie mich gefragt hätten, ob ich das Gebet auch fortsetze, so würde ich mit Ja geantwortet haben, denn ich bete beständig, wenngleich dies mehr und weniger mit Inbrunst geschieht. Wenn Sie gefragt hätten, ob ich bestrebt bin, vor meinen Mitmenschen aufrichtig  und redlich zu wandeln, so würde ich geantwortet haben: Gott sei Dank, ja! Ich hoffe sagen zu können, dass ich mit meinen Füßen nicht gestrauchelt bin; wenn Sie aber fragen, wie lange es her sei, das ich nicht mehr wirkliche Gemeinschaft mit Jesu genossen habe, dann erröte ich bei mir selbst, weil ich bekennen muss, dass  mancher Tag vergangen ist, seitdem ich mich dieses hohen Vorrechts nicht mehr bewusst gewesen bin." 
Ist das auch der Fall bei dir? Wenn so, dann ist es betrübend. Wir sind mit Jesu verbunden. Wäre es nicht etwas Seltsames, wenn eine Frau, die bei ihrem Mann wohnt, ihr Angesicht eine Woche oder einen Monat vor ihm verbergen wollte, sodass kein herzliches Wort zwischen ihnen gesprochen wird? Das wäre keine Gemeinschaft von Angesicht zu Angesicht.

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 1510
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