Die Torheit, sich selber Leiden zu bereiten

C. H. Spurgeon:
Niemand ist so töricht, Dornen und Disteln zu säen und ich habe mich oft gefragt, wer der große Tor gewesen sein muss, der da wünschte, dass die alte schottische Distel auch in Neuseeland wachsen möchte und er deshalb ein Paket Samen dorthin sandte, damit seine köstliche Distel auch das Land vergifte, wo bis dahin noch keine Disteln waren. Ich bin der Ansicht, dass der Mensch, welcher in einer Welt, wie diese, wo ohnehin Disteln genug wachsen, noch Distelsamen säen möchte, ein großer Tor sein muss. Aber, mein lieber Freund, wenn du andern niemals Kummer machst und nichts tust, das dir selber Kummer macht - und wenn es so ist, dann bist du ein wunderbar weiser Mann - dann werden die Trübsal doch von selber kommen. Wenn du zu deiner Nahrung eine Feldfrucht nötig hast, so musst du sie pflanzen oder säen. Weizen und Roggen und Gerste wächst nicht von selbst. Was aber Disteln und Dornen betrifft, so brauchst du dir keine Mühe geben, sie zu säen, sich wachsen von selbst alsbald auf und so kommen auch die Leiden und Trübsal dieses Lebens ohne das du dich darum abmühst.

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 952
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