Die Sünde muss richtig beurteilt werden
C. H. Spurgeon:
Wir dürfen die Sünde niemals nur nach ihren Folgen beurteilen, sonst machen wir große Missgriffe. Ein Weichensteller an der Eisenbahn stellt die Weiche nicht richtig; ein Zug fährt in den andern hinein und gegen hundert Menschen kommen um. Er mag es sich gestehen, dass er durch seine Sorglosigkeit ein großes Verbrechen begangen hat und jedermann wird ihn verurteilen. Aber nimm an, dass er es überhaupt vergessen hätte, die Weiche zu stellen und durch eine Art von Wunder wäre der Zusammenstoß der beiden Züge vermieden worden; oder die beiden Züge wären durch irgendwelche Umstände zum Halten genötigt gewesen und es hätte kein Zusammenstoß stattgefunden - der Weichensteller wäre in dem einen Falle ebenso schuldig, wie in dem andern. Es ist nicht die Größe des entstandenen Schadens, welcher die Größe der Sünde, oder die Sünde überhaupt feststellt, es ist die Tat selbst. Wenn du Unrecht tust und ob du dadurch oder damit ein ganzes Volk ernähren könntest - ich sage, dass du damit gesündigt hast. Wenn du durch irgendeinen unheiligen Streich reich werden könntest, so wäre das nichtsdestoweniger ein Betrug und auf deinem Reichtum läge doch ein Fluch. Das Unrecht besteht darin, dass es ein Bruch des Gesetzes Gottes ist; doch nur wenige gedenken daran!
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