Die Sünde, die keiner bekennt!
C. H. Spurgeon:
Verbirg das Laster nicht, das ein allwissender Gott sieht. Durchforsche dein Herz danach. Frage dich und Ihn: "Herr, ist Geiz meine Sünde?" Dies ist eine Sünde, welche ich noch nie einen Menschen habe bekennen hören. Ein römisch-katholischer Priester, welcher über zweitausend Menschen die Beichte abgenommen hatte, sagte, er habe gehört, dass diese Menschen schreckliche Sünden jeder Art, Ehebruch und selbst Mord gebeichtet hätten, aber nie habe er gehört, dass ein Mensch seinen Geiz gebeichtet hätte. Das ist die Sünde, welche die Menschen umgehen und bei einem andern Namen nennen. Ein geiziger Mensch denkt, dass er klug handelt; er legt ja nur ein wenig Geld für einen Regentag zurück. Seine Gier, sagt er euch, ist nicht darauf gerichtet, sich zu befriedigen, sondern es ist ein edler Impuls: er trägt für seine Familie Sorge, die nach seiner Meinung sich selber nichts verdienen kann. Solange er lebt, ist es sein Verlangen, zu gewinnen, zu nehmen, festzuhalten. Leider sind wir oft gottlos genug, unsre Liebe zu den Unsern zu einer Entschuldigung für unsern Geiz zu machen. Lasst uns ehrlich sein. Wenn wir von unsern Sünden handeln, lasst uns sie in ihrer ganzen Abscheulichkeit und Schrecklichkeit bekennen.
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