Die Strafe des Richters und die Züchtigung des Vaters

C. H. Spurgeon:
Und wenn es keine Verdammung für mich gibt, wie kann da noch von einer Bestrafung die Rede sein? "Aber was sind denn unsre Leiden?" Es sind Züchtigungen; aber es ist ein ungeheurer Unterschied zwischen der Züchtigung, die der Vater und der Strafe, die der Richter erteilt. Ein Kind mag die Rute von des Vaters Hand zu fühlen bekommen; aber welch ein Unterschied zwischen der Rute des Kerkermeisters bei dem, den der Richter verurteilt hat und der Rute, mit welcher derselbe Richter sein Kind züchtigt, wenngleich er dieselbe Anzahl von Streichen erteilt. Die Rute in des Vaters Hand schneidet nie so tief ein und ihr Schmerz wird versüßt durch das Bewußtsein, dass die Schläge dem Kinde zum Besten gereichen. Aber die Beurteilung des Richters ist eine Bestrafung für begangene Verbrechen. O Christ, als Richter hat Gott nichts mehr mit dir zu tun. Er hat dich freigesprochen und gerechtfertigt; die Schärfe seines Schwertes kann dich nicht treffen. Als Kind wirst du gezüchtigt werden, aber des Vaters Liebe wir dich erhalten, während Er dich in seinem Zorn über die Sünde züchtigt. Darum sei unverzagt!

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 966
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