Die renovierte Bruchbude

Anton Schulte erzählt: In der Straße einer Stadt stand ein sehr altes, baufälliges Haus; winzig und unansehnlich wirkte es mitten unter den Hochhäusern im Zentrum der Stadt.
Eines Tages kam ein Geschäftsmann in einem großen Wagen und besuchte den Besitzer jenes Häuschens. Dieser war ein alter, etwas eigensinniger Mann. "Was wollen Sie für Ihren Besitz haben?", fragte er ihn rundheraus.
Aber der alte Mann lächelte nur über dieses Ansinnen und sagte: "Ich verkaufe nicht!" Daraufhin nannte der Geschäftsmann eine so hohe Summe, dass der alte Mann fast vergaß, seinen Mund wieder zu schließen. Und doch blieb er bei seinem: "Ich verkaufe nicht!" Da war nichts zu machen.
Nach einer Woche kam der Geschäftsmann wieder vorbei und bot die doppelte Summe an. Da konnte der alte Mann doch nicht widerstehen. Als wenig später der Vertrag unterzeichnet werden sollte, fragte er strahlend und stolz seinen Käufer: "Na, wie gefällt es Ihnen jetzt?"
"Gefallen, wieso, was meinen Sie?"
"Nun, das Haus! Sehen Sie nicht, dass ich die Fenster gestrichen und die Tür ausgebessert habe?"
"Ach, guter Mann, ich wollte doch Ihr Haus nicht ausbessern", entgegnete der Makler. "Ich will ein ganz neues hier bauen, eines mit großen, hellen Fenstern und vielen Stockwerken. Es wird etwas ganz Neues hier entstehen."
Genauso ist es mir ergangen. Ich wollte mein eigenes, altes Leben vor Gott ausbessern; harte Anstrengungen und manchen Schweißtropfen habe ich es mich kosten lassen. Dann aber erkannte ich durch Gottes Wort, dass Gott mein altes Ich-Leben nicht ausbessern und verbessern, sondern den Menschen als Eigentum haben will. Wir sollen ihm voll zur Verfügung stehen, denn er will aus uns etwas ewig Gültiges, etwas Neues schaffen. Der Apostel Paulus sagt: "Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden." Das ist bei mir geschehen. Etwas völlig Neues begann, als Jesus der Herr in meinem Leben wurde.
Basteln Sie nicht an Ihrem eigenen Frömmigkeitshaus herum. Geben Sie dem Herrn Jesus Ihr Leben ganz, damit er es ganz neu machen kann.

Quelle: Hört ein Gleichnis, Heinz Schäfer, Beispiel 223
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