Die Notwendigkeit der Trübsal zum geistlichen Wohlstand
Ein Kind hatte einen kleinen Garten, in welchem es viele Blumen pflegte, aber sie wollten nicht wachsen. Sie setzte sie, wie sie sagte, so vorsichtig und sorgfältig ein, wie nur möglich, aber sie wollten nicht gedeihen. Sie säte Samen und derselbe ging auf, aber die kleinen Pflänzchen verdorrten schon bald. So eilte sie denn zu ihres Vaters Gärtner und klagte dem ihre Not und als dieser kam um nachzusehen, sagte er: "Ich will dir einen hübschen Garten daraus machen und es soll alles, was du wünschst darin wachsen."
Er holte eine Pike und als die Kleine dies schreckliche Ding sah, fürchtete sie für ihren kleinen Garten. Der Gärtner schlug seine Haue in den Erdboden und dann war es, als ob er alles umwühlen wollte, denn seine Pike hatte eine große Steinplatte getroffen, die fast den ganzen kleinen Garten einnahm. Auch alle die kleinen Blümchen wurden umgekehrt und das kleine Gärtchen sah so verheert aus, dass die kleine Besitzerin anfing, über die Verwüstung zu weinen. Er sagt ihr aber, dass er ihr dennoch einen schönen Garten machen wolle und er tat es; denn nachdem er den Stein, welcher es verhinderte, dass die Pflanzen Wurzel treiben konnten, beseitigt hatte, brachte er gute Erde hinein und bald blühte auch alles in dem kleinen Gärtchen.
So ist der Herr gekommen und hat den ganzen Boden unsrer Unannehmlichkeiten umgekehrt, um den großen Stein zu beseitigen, der unser geistliches Wachstum verhinderte, der nicht zulassen wollte, dass unsre Seelen lieblich blühten. Weine nicht mit jenem Kinde, sondern tröste dich und blicke auf die herrlichen Resultate, die du der Hand und Arbeit deines himmlischen Vaters verdankst.
C. H. Spurgeon
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