Die Leoparden-Natur

C. H. Spurgeon:
Ich habe von einem Herrn in Indien gehört, welcher einen zahmen Leoparden in seinem Hause hatte. Derselbe war, als er noch ganz jung war, in sein Haus gebracht und darin erzogen worden und er sprang wie eine Katze im Hause umher. Aber eines Tages, da sein Herr auf seinem Stuhle eingeschlafen war, beleckte er dessen Hand und er beleckte sie wieder. Seine scharfe Zunge traf eine Stelle, da die Haut sehr dünn war und es zeigte sich ein wenig Blut. Da zeigten sich in seinem gierigen Blick plötzlich alle wilden Instinkte des Tieres des Waldes. Glücklicherweise erwachte der Herr plötzlich und übersaht in einem Augenblick die Situation. Wenn er nicht schnell und geschickt genug gewesn wäre, das Tier zu töten, so wäre es um ihn geschehen. Meint ihr, dass er auch nur einen Augenblick gezögert hätte? In seinen nächsten Nähe lag ein geladener Revolver; er ergriff ihn, zielte sicher, feuerte ab und das wilde Tier lag tot zu seinen Füßen. Er musste entweder das Tier töten oder sich von ihm zerfleischen lassen. So ist es mit euch. Eure Sünden fangen bereits an, an eurem Blut zu saugen. Die Gewissensbisse, die leere Börse, die roten Augen - das sind die Anfänge, die euch sagen, was die Sünde tun kann. Noch kennt ihr alle ihre Schrecken nicht. Gott helfe euch, sie aufzugeben, ehe der Leopard auf euch springt und euch in Stücke zerreißt. Gebt die Sünde auf, welche es auch sein mag!

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 135
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