Die lebendig scheinenden Toten
"Auf der Insel Malta", so erzählt Dr. Gill von Brooklyn, "besuchte ich ein Kloster, in welchem ich einen merkwürdigen Anblick hatte. Ich sah dort nämlich eine Halle, deren Wände aus Felsen bestanden. Rings an den Wänden umher standen eine Anzahl Mönche, gerade aufgerichtet, aber schweigend und starr vor sich hinblickend. Sie machten den Eindruck lebendiger Menschen und im Dunkeln schienen ihre Augen förmlich zu glühen. Als ich näher herantrat, entdeckte ich mit Schaudern, dass es lauter Leichname waren. Man sagte mir, dass die Felsen die Eigenschaft hätten, die Leichname vor der Verwesung zu bewahren und ihnen das Aussehen zu geben, als ob sie lebten. Wie ich mich überzeugte, war jede Leiche durch einen eisernen Ring an den Felsen festgehalten, sodass sie aufrecht stehen konnte."
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