Die kleine, mitleidige Retterin
Ein Kind sieht einen ärmlich, aber sauber gekleideten Mann auf einer Bank in den Anlagen sitzen und gibt ihm täglich von seinem Brot ein Stück zu essen beide wurden gute Kameraden, bis eines Tages der Freund nicht mehr kommt, dafür aber bald ein Brief von einem Notar. Darin stand erstens, dass der "arme Mann" gestorben und gar kein armer Mann war, sondern ein sehr wohlhabender. Zum zweiten, dass er die kleine Hermine zu seiner Erbin gemacht habe. Zum dritten, dass er einen Brief hinterließ, in dem zu lesen stand: "Ich war an aller Welt verzweifelt; denn die mir die Liebsten waren, haben mich betrogen. Ich hatte allem Verkehr entsagt und mich dem Geize ergeben; denn meine Freigebigkeit hat mir nur Undank eingebracht. Knapp vor dem Ende meines Lebens hat mich eine Kinderhand mit Macht gefasst und mich wieder gelehrt, an gute Menschen und gute Handlungen zu glauben. Nur für kurze Zeit; aber wenn ich Millionen zu vergeben hätte, wäre dieser Augenblick nicht zu teuer bezahlt. Vielleicht nützt meiner kleinen Retterin meine Habe mehr als mir, der ich sie nie zu schätzen wusste."
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