Die instinktive Antwort
Er erzählte einmal, wie er über das Gelände einer amerikanischen Bibelschule ging und eine Gruppe von etwa fünfzehn jungen Leuten bemerkte, die sich unter einem Baum versammelt hatten und anscheinend sehr heftig über ein Thema stritten. »Eine von ihnen, ein lockiges blondes Ding von etwa sechzehn Jahren, sah mich und rief mich herüber. Sie hätten ein großes Problem und sie fragte: ›Mr. St. John, sind Sie der Meinung, dass ein junger Christ tanzen gehen darf?‹ Ich antwortete: ›Erst einmal bin ich ganz froh, dass du junger Christ gesagt hast. Ein alter Christ wird gar kein Verlangen nach Tanzen haben, weil seine Knochen zu steif sind. Aber du hast mir eine sehr schwere Frage gestellt, und es fällt mir schwer, darauf eine Antwort zu geben. Wenn du mich etwas Einfaches gefragt hättest, etwa die Bedeutung der Räder oder der Flügel der Seraphim bei Hesekiel, so hätte ich dir sofort antworten können, aber auf solch eine tiefgründige Frage wie deine habe ich leider keine Antwort.‹ Ich blickte in fünfzehn enttäuschte Gesichter. ›Aber ich werde euch sagen, was ich für euch tun kann. Ich werde euch helfen, eure Frage selbst zu beantworten, jeder für sich persönlich.‹ Ich zog ein Stück Papier heraus, zog eine Linie und über die Mitte der Linie malte ich ein Kreuz. Links von dem Kreuz schrieb ich: ›v. Chr.‹, rechts ›n. Chr.‹. ›Nun‹, sagte ich, ›werde ich auf die linke Seite alles das schreiben, was zu einem Leben ohne Christus passt, und auf die rechte Seite das, was für euch jetzt richtig ist, nachdem ihr Christus angenommen habt. Ich sage euch nun ein paar Beschäftigungen, und ihr hebt die rechte oder die linke Hand, um anzuzeigen, wo ich es hinschreiben soll.‹ Ich nannte nun einige Dinge in schneller Reihenfolge, wie etwa Fitnesstraining, Gebetsversammlungen und anderes mehr. Etwa an zwölfter Stelle nannte ich das Tanzen und alle hoben die linke Hand. Als ihnen diese Frage so plötzlich gestellt wurde, wussten alle instinktiv, was richtig war.« »Und ich wage zu behaupten«, fuhr Harold St. John fort, als er diese Begebenheit erzählt hatte, »dass, wenn Ihnen etwas Fragwürdiges begegnet, Sie es fast immer durch die Frage lösen können, ob es ›vor Christus‹ oder ›nach Christus‹ einzuordnen ist. Entspricht das, was ich tun will, wirklich Christus? Kann Er es wohlwollend mit ansehen? Können Sie Seinen Segen dafür erbitten? Wenn nicht, dann sollten Sie nicht wagen, so etwas doch zu tun. Es gibt tief ausgeprägte Instinkte, die Gott in unser Christenleben hineingelegt hat, und es tut uns nie gut, ihnen zuwider zu handeln.«
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