Die Glieder Christi

C. H. Spurgeon:
In einem alten Buch, das von dem Verhältnis zwischen Christus und seinem Volk und von der innigen Verbindung zwischen beiden handelt, las ich einst eine seltsame Illustration. Der Verfasser sagt da unter anderem: "Ein Vater sitzt mit seinem Kind, das einen kranken Finger hat, in seinem Zimmer. Da tritt ein Fremder in das Zimmer und nimmt das Kind auf den Schoß und sagt zu ihm: 'Mein Kind, du hast ja einen kranken Finger.' 'Ja.' 
'Ich will in dir abnehmen und dir einen goldenen dafür geben.' Das Kind sieht den Fremden groß an, entwindet sich seinen Armen, läuft davon und sagt: 'Zu dem Mann gehe ich nie wieder hin; er spricht davon, mir meinen Finger abzunehmen. Ich habe aber meine eigenen Finger lieb und will statt seiner keinen goldenen haben. So sagt der Gläubige: "Ich bin eins von Christi Gliedern; aber ich bin gleich einem kranken Finger. Wird er es geschehen lassen, dass dieser kranke Finger abgenommen und dafür ein goldener eingesetzt werde?" "Nein, nein," sagt Christus; "ich lasse mir keins von meinen Gliedern nehmen. Wenn der Finger auch sehr krank ist, so will ich ihn verbinden und ihn heilen." - Christus mag kein Wort darüber hören, dass ihm Glieder abgeschnitten werden sollen. Wenn er eins dieser Glieder verlöre, so wäre er kein ganzer Christus mehr.

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 724
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