Die Gleichgültigkeit des Zuhörers
C. H. Spurgeon:
Vor nicht langer Zeit kam hier ein Herr in den Gottesdienst, welcher, als er Platz genommen hatte, die Wahrnehmung machte, dass ihm sein goldner Diamantring am Finger fehlte. Er erinnerte sich, dass er vor seinem weggehen von seinem Hause seine Hände gewaschen hatte und er nahm an, dass der Ring ins Waschbecken gefallen sein müsse. Und solange er hier saß, dachte er beständig nur darüber nach, was wohl aus seinem Ring geworden sei und ob man ihn mit dem Waschwasser weggeschüttet haben würde. Er war um seinen Ring so besorgt, dass er nach dem Schluss des Gottesdienstes so schnell als möglich nach Hause eilte. Er wartete nicht eine Woche, um Klarheit darüber zu erhalten. Alles andre, selbst das Wort Gottes, war ihm völlig Nebensache, sein Ring hatte seine Gedanken und Besorgnisse ganz in Beschlag genommen. Andererseits sind hier Leute, welche Wochen, Monate, Jahre, ja, viele Jahre gewartet und es aufgeschoben und wieder aufgeschoben haben, Gewissheit über ihren wichtigsten Schatz zu erhalten. Ihr weltliches Geschäft würden sie nicht so behandeln; nur die ewigen Interessen lasse sie fortwährend schweben, als ob es sich um ein loses Blatt handelte, mit dem der Wind nach Belieben spielen kann.
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