Die Gabe eines kleinen Mädchens
Ein kleines Mädchen hatte gehört, dass man die Kirche vergrößern wolle, dass aber dazu kein Geld vorhanden sei. Sogleich fing es an, kleine Ersparnisse zu machen; aber seine Eltern waren arm und es brachte nur wenig zusammen. Es hätte so gern eine große Summe für den Kirchenbau erspart. Doch sagte es niemandem etwas von seinem Plan, auch dem Pfarrer nicht, als dieser es auf seinem Krankenbett besuchte.
Das Kind starb. Man fand unter seinen keinen Besitztümern, sorgfältig in ein Papier gewickelt 2,28 Mark. Auf dem Papier stand, dieses Geld solle zum Kirchenbau verwendet werden, damit alle Kinder darin Platz finden möchten.
Der Pfarrer erzählte die Geschichte dieser Gabe am nächsten Sonntag von der Kanzel und der gute Gedanke des kleinen Mädchens erweckte in Männern, Frauen und Kindern den Entschluss, das so im kleinen angefangene Werk zu vollenden. Nach Verlauf von sechs Jahren war bereits fast eine Million Mark zusammengekommen. Nicht nur konnte die neue Kirche erweitert werden, das Geld reichte auch noch zum Bau anderer, dem Reiche Gottes dienender Gebäude. Unter diesen befinden sich: Eine Akademie, die 1400 Studenten beherbergt; eine Kirche, die 8000 Personen fasst; ein Kinderspital, "Der barmherzige Samariter" genannt; ein Sonntagsschulsaal, in welchem eine fast unbegrenzte Zahl von Kindern Raum findet.
In der großen Vorhalle befindet sich das Bildnis jenes kleinen Mädchens. Es hieß Hatty Man Wiat. Sie ist es, die durch ihr Beispiel mit ihren 2,28 Mark den Grund zu allen diesen Anstalten gelegt hat.
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