Die ersten Christen
In den Verfolgungen legen die Christen ein eindeutiges, kurzes Bekenntnis ab. Sie wissen, dass sie sich damit das Todesurteil unterschreiben.
Sopater in Karthago: "Ja, ich bin ein Christ."
Blandina, eine junge, schöne Sklavin, wurde den ganzen Tag gefoltert, bis die Folterer sich als besiegt bezeichneten; sie wüssten nicht mehr, was sie ihr antun könnten. Dabei war die Gemeinde um Blandina besorgt, ob sie durchhalten würde. Ihr ganzer Leib war aufgerissen und mit Wunden bedeckt. "Ich bin eine Christin, und bei uns geschieht nichts Böses."
Waren sie standhaft, versuchte man es mit anderen Methoden. "Folge uns, Pionius (Smyrna, ca. 250), wir haben dich lieb. Du bist zum Sterben viel zu schade. Schön ist das Leben, schön ist es, das Licht zu schauen." - Pionius: "Schön ist das Leben, das sage ich auch. Aber jenes, das ist das wahrhaftige."
"Schone die grauen Haare deines Vaters, nimm Rücksicht auf deinen Säugling, opfere für das Wohl des Kaisers", beschwört der Richter die 22-jährige, vornehme Perpetua in Karthago. Ihr greiser Vater wirft sich ihr zu Füßen, küsst ihr die Hände: "Meine Tochter, erbarme dich meiner grauen Haare, gib mich nicht der Schande vor allen Leuten preis. Sieh deinen Sohn an, der ohne dich nicht leben kann." Perpetua ist tief bewegt und bleibt trotzdem standhaft: "Ich bin eine Christin, ich opfere nicht."
Den Philosophen Justin von Rom will der Präfekt von Rom bei seiner Ehre und Bildung fassen: "Höre, der du als gelehrt giltst und die wahre Wissenschaft zu haben vermeinst: Nimmst du an, dass du in den Himmel aufsteigst, wenn du gegeißelt und enthauptet wirst?" - "Das nehme ich nicht an, sondern das weiß ich."
Zu Polykarp sagt der Konsul: "Ich habe wilde Tiere, denen werde ich dich vorwerfen lassen, wenn du dich nicht besinnst." - "Lass sie kommen." - "Wenn du dir aus den Tieren nichts machst, lass ich dich verbrennen, wenn du nicht deine Meinung änderst." - "Du drohst mir mit Feuer, dass nur eine Stunde brennt und nach kurzer Zeit erlischt, du kennst nicht das Feuer des zukünftigen Gerichts und der ewigen Strafe, das auf die Gottlosen wartet. Doch was zögerst du? Hole herbei, was dir gefällt."
© Alle Rechte vorbehalten