Die Einsamkeit gereifter Christen

C. H. Spurgeon:
In der Ebene gibt es viel Gesellschaft, aber je höher ihr steigt, desto einsamer wird der Gebirgspfad. Auf der Spitze des Mont Blanc muss es furchtbar einsam sein. Welch tiefes Schweigen dort auf dem unbetretenen Schnee, wo die Sterne so still auf den König der Berge herabblicken! Wie einsam die Spitze des Matterhorn oder die vom Monte Rosa! - Wenn ein Christ in der Gnade wächst, erhebt er sich über die Gesellschaft vieler und steigt näher zu Gott empor. Er wird nur wenige finden, welche sein höheres Leben verstehen und Gemeinschaft mit ihm haben können. Aber dann wird der Christ ebenso demütig sein, wie er erhaben ist und wird sich notwendig und ganz natürlich auf die Gemeinschaft mit seinem Gott angewiesen sehen. Wie der Berg bis in den Himmel dringt und Gott gleichsam seine massive Spitze zum Fußschemel seines Thrones anbietet, so geht der gereifte Christ, ungesehen vom menschlichen Auge, hinein hinter den Vorhang in das geheime Gezelt des Allerhöchsten und weilt dort unter dem Schatten des Allmächtigen.

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 1023
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