Die Bibel zeigt uns Christus

Die Heilige Schrift ist, wie Luther zu sagen pflegte, die "Krippe", in der das Jesuskind liegt. Vergessen wir über der Besichtigung der Krippe nicht die Anbetung des Kindes. Die Heilige Schrift, so könnte man sagen, ist der Stern, der immer noch Weise zu Jesus hinführt. Geben wir Acht, dass wir über unseren astronomischen Interessen nicht das Haus verfehlen, zu dem er hinführt, mit dem Christuskind darin. Man könnte die Heilige Schrift auch mit einem Kästchen vergleichen, in dem der Edelstein Jesus Christus zur Schau gestellt ist. Hüten wir uns, nur das Kästchen zu bewundem und den Edelstein zu übersehen.

Christopher Chavasse, der frühere Bischof von Rochester, hat dies einmal in folgender Weise anschaulich gemacht. Er schrieb: "Die Bibel ist das Abbild unseres Herrn Jesus Christus. Die Evangelien stellen darin seine Gestalt dar. Das Alte Testament bildet den Hintergrund, der zu der göttlichen Gestalt hinführt, auf sie weist und für das Werk als Ganzes unerlässlich ist. Die Briefe dienen als Kleid und Ausstattung der Gestalt; sie erklären und beschreiben sie. Während wir dann beim Bibellesen das Abbild als gesamtes studieren, geschieht das Wunder, dass die Gestalt Leben gewinnt, der ewige Christus der Emmaus-Erzählung aus der Leinwand des geschriebenen Wortes heraustritt und selber unser Bibellehrer wird, um uns in der ganzen Heiligen Schrift alle die Dinge zu deuten, die ihn betreffen."

(John Stott)

Quelle: In Bildern reden, Heinz Schäfer, Beispiel 1062
© Alle Rechte vorbehalten