Die Belohnung des Glaubens

C. H. Spurgeon:
Dr. Guthrie macht darauf aufmerksam, dass die Entdeckung der neuen Welt - anders als viele anderen Entdeckungen - nicht ein so genanntes zufälliges Ereignis gewesen sei, sondern die Belohnung des Glaubens eines Christoph Kolumbus war. Dieser Mann fand an der Küste des westlichen Europas Früchte, die die Wellen des Atlantischen Ozeans angeschwemmt hatten,die sich von denen, die in der alten Welt wuchsen, wesentlich unterschieden. So sah er eines Tages, als er an der Seeküste dahinging, eine Nuss. Er nahm sie in seine Hand und betrachtete sie eingehend; sie regte allerlei Gedanken in ihm an, und aus dem kleinen Samen entsprang sein Glaube an eine andere Welt, die jenseits des ungeheuren Ozeans liegen musste. Man hielt ihn für wahnsinnig, als er sein Land und sein liebliches Heim verlassen wollte, um in die See zu stechen, die noch kein Schiffskiel durchfurcht hatte, um nach einem Lande zu forschen, das man nie gesehen. So sage ich den Ungläubigen, dass ich weiß, an welchen ich glaube; ich kann ihnen Grund geben von der Hoffnung, die in mir ist, und so konnte er es auch. So steuerte er denn mit seinem Schiff ins unbekannte Meer hinein - über ihm nur Sterne, um ihn her unbekannte Gewässer, draußen Stürme und drinnen im Schiff Meutereien, denn außer ihm hatte von der Schiffsmannschaft kein Mensch diesen Glauben; aber mit einem Mut, den nichts dämpfen, mit einer Ausdauer, die nichts erschöpfen konnte, stand dieser Mann am Steuer, bis die Küste von San Salvador in Sicht kam und der Tag anbrach, an welchem aus dem Mastkorbe der freudige Ruf "Land!" ertönte und der Glaube reich gekrönt wurde.

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 718
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