Die Aneignung des Glaubens

C. H. Spurgeon:
Ich hörte einst, so erzählt W. Arnot, einen Vater davon erzählen, wie sein jüngster Sohn es verstand, sich etwas anzueignen. Der Vater, dessen Verhältnisse sich verbessert hatten, hatte mit seiner Familie seine Wohnung gewechselt und die ganze Einrichtung derselben gegen früher wesentlich verbessert. Als sein jüngster Sohn, ein noch kleiner Knabe, die einzelnen Zimmer durchstreifte, betrachtete er jeden Gegenstand mit förmlichen Entzücken, und in seiner kindlichen Bewunderung blieb er oft fast vor jedem neuen Stück stehen und sagte: "Gehört uns das, Vater? Und gehört uns dies auch?" Das Kind fragte nicht: "Ist dies und das dein?" sondern: "Gehört dies und das uns?", und ich bemerkte, dass der Vater, während er die Geschichte erzählte, sich durch die Freiheit des Kindes gar nicht beleidigt fühlte. Im Gegenteil, man konnte aus seinen leuchtenden Augen lesen, dass des Kindes Vertrauen, mit welchem es alles aneignete, was dem Vater gehörte, ihn höchst erfreute.
So wird, das nehme ich an, das Erstaunen und die Freude der Kinder der Familie unseres  Vaters sein, wenn sie aus dem gegenwärtigen niederen Stand der Dinge der Jetztzeit in den Stand der unendlichen zukünftigen Dinge eintreten werden. Wenn die Herrlichkeiten des Himmels unseren staunenden Blicken vorgeführt werden, werden wir nicht gleich dem Fremden von ferne stehen und sagen: "O, Gott das ist alles dein!" Wir gehen umher, um alles zu berühren und zu kosten, was diese seligen Wohnungen enthalten und werden, indem wir dem Vater ins Angesicht schauen, sagen: "Vater, dies und das - alles ist unser!" Die lieben Kinder freuen sich all der Reichtümer ihres Vaters, und der Vater ist noch glücklicher, als seine lieben Kinder.

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 627
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